Was sind Rainbow Gatherings?

Rainbow Gatherings sind die interessantesten, zukunftsweisensten gesellschaftlichen Experimente die es auf dem Planet Erde gibt. Glaubt man den Medien und den Politikern, dann gibt es keine Alternativen zu dem bestehenden kapitalistischen Patriarchat, zur Kleinfamilie und zur parlamentarischen - pseudo-Demokratie. Die Menschen sollen sich bescheiden, sollen ihrer Erwerbsarbeit nachgehen, sollen konsumieren, auf ihr Leben verzichten und immer größere Zerstörungen ihrer Lebensgrundlagen akzeptieren.

Tatsächlich gibt es sehr wohl Alternativen zum bestehenden, globalisierten Kapitalismus und diese erschöpfen sich nicht in einer sozialistische Revolution, die irgendwann einmal in einer fernen Zukunft stattfinden soll. Echte gesellschaftliche Veränderung (eine „Revolution“?) bestehen nicht nur im Austausch einer Regierung, sondern sind ein komplexer, gesellschaftlicher Wach-Werdungsprozeß an dem jeder - auch heute schon!!!- teilnehmen kann. Dieser zunächst individuelle, dann gesellschaftliche Prozess des Wachwerdens, der Erkenntnis und des Verstehens führt einerseits zu einer anderen Art des individuellen Verhaltens und andererseits zu einer anderen Art des gesellschaftlichen Zusammenschlusses. Ein geglücktes Beispiel dafür sind die regelmäßig stattfindenden Rainbow Gatherings, die sich an der Lebensweise alter Stämme orientieren. Inspiriert vom Geist der weltweiten 68er Revolution, inspiriert von der Sozialphilosophie Nordamerikanischer Indianer und inspiriert von indischer Mystik, entwickelten sich zunächst in der USA ab 1972 und dann in Europa ab 1983 die sogenannten Rainbow Gatherings, temporäre, unkommerzielle, antimoderne, anarchistische Land-Kommunen. Diese Kommunen sind zwar für jedermann offen, es gelten allerdings fünf Regeln:

  • Der Verzicht auf jegliche Form von Gewalt.
  • Der Verzicht auf Drogen aller Art.
  • Der Verzicht auf alle technischen, strombrauchenden Geräte und auch Verzicht auf Benzin- und Öl-betrieben Motoren.
  • Der Verzicht auf Geschäfte aller Art. Der Verzicht auf Geld, es gibt während des Rainbows nichts zu Kaufen und zum Verkaufen. Es gibt jedoch zwei Mal am Tag einen Essens-Kreis für Alle im ganzen Camp.
  • Hunde auf dem Campus sind aus hygienischen Gründen unerwünscht.

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Berichte über das Rainbow:

Hier ein Filmbeitrag über das europäische Rainbow Gathering in Portugal 2011: Thank you Rainbow

Hier ein ethnologische Untersuchung über die Regenbogen-Treffen in den USA, aus dem Jahr 1997: A Normadic Utopia, People of the Rainbow. Von Michael Niman. University Tennessee Press.

Hier ein Interviev mit Michael Niman, dem Autor des Buches A Normadic Utopia. People of the Rainbow über das Rainbow.

Eine Selbstdarstellung des Regenbogens in deutscher Sprache und seiner Philosophie in englischer Sprache (gezeichnet und formuliert von Stefan von Rohr) findet man hier und hier.

Kontakte zu den verschiedenen Rainbow Gatherings findet man hier.

Kontakt zum deutschen Rainbow-Forum In manchen Städten Deutschlands, wie in Köln und Leipzig finden regelmäßig Vollmondtreffen statt.

Eine Rainbow Bibliothek findet man in Köln.

Rainbow verwandtes findet man in der Zeitschrift oya. anders denken, anders leben.

Eine weitere wenig bekannte Alternative zum gewohnte Kapitalismus ist der sogenannte Bioregionalismus. Hier ein interessanter Text von der Kölner Soziologien Maria Mies, eine Vertreterin der Subsistenz-Perspektive, mit einem Text über die Befreiung von Konsum.

Die interessantesten alternativen Gesellschafts-Entwürfe stammen von anarchistischen Philosophen: Hier ein Interview mit Noam Chomsky, der sich selbst als Anarcho-Syndikalist bezeichnet. (Anarchie`= ohne Herrschaft = selbstverwaltet, selbstregulierend /// Syndikat = Zusammenschluß)

In grauer Vorzeit, im Mittelalter, bei Nordamerikanischen Indianern und bei anderen sogenannten „primitiven Gesellschaften“ findet man weltweit höchst interessante, real existierende und oft genug von patriarchalen Invasoren zerstörte Gesellschaften, die menschlich waren, Bedürfniss-orientiert, keine Ausbeutung kennen, die Konsens-demokratisch verfasst sind und wo die Mann-Frau -Verhältnisse in Balance war.

Solche Gesellschaften nennt man matriarchale Gesellschaften. Matriarchale Gesellschaften sind keine patriarchale Gesellschaften mit umgekehrten Vorzeichen, also dass dann die Männer leiden müssten...Der wissenschaftliche Grundlagen zu dieser Forschung kommen von Heide Göttner-Abendroth. Sie hat die sogenannte Martiarchatforschung begründet. Frauenfragen sind Lebensfragen.

Hier eine Internetseite die sich sowohl mit dem Anarchismus als auch mit der modernen Matriarchats-Forschung auseinandersetzt.