Wessen Wirtschaft „vernichten“ die Sanktionen?

Die Wirtschaftssanktionen gegen Rußland werden Europas physische

Wirtschaft viel stärker treffen als die meisten erwarten.

...

Rohstoffversorgung bedroht

Tatsächlich erschüttern die massiven Sanktionen gegen Rußland schon jetzt die produzierenden Sektoren der Weltwirtschaft, besonders im Energie-,Nahrungsmittel- und Düngemittelbereich. Sollte der geopolitische Wirtschaftskrieg, wie von verschiedenen westlichen Sprechern gefordert, auch auf andere Länder ausgeweitet werden, die nicht willfährig dem westlichen Sanktionsregime folgen, wären die Konsequenzen noch gravierender, als es jetzt schon der Fall ist, denn Rußland, Kasachstan und China produzieren zusammen einen überwältigenden Anteil von 42 der wichtigsten Mineralien und Mineralienprodukte der Welt. Diese Mineralien reichen von den elementarsten (wie Bauxit, Graphit, Blei und Kupfer) über solche, die für fortschrittliche Verfahren und die Herstellung von Mikrochips benötigt werden, wie die Seltenen Erden, Titan, Silizium und Gallium (das für elektronische Schaltkreise, Halbleiter und Leuchtdioden verwendet wird), bis hin zu solchen, die für die Landwirtschaft benötigt werden, wie Stickstoff, Ammoniak und Phosphatgestein.

Viele Länder, insbesondere in Europa, und die Vereinigten Staaten sind auf diese Mineralien und Güter angewiesen.

Bei 16 der 42 wichtigsten Mineralien und Erzeugnisse entfallen auf Rußland, Kasachstan und China zusammen mehr als 70% der weltweiten Produktion, darunter im Jahr 2021 83,6% der weltweit geförderten Menge von Vanadium (das in Legierungen Stahl stoß- und vibrationsfest macht und auch für Panzerplatten verwendet wird), 84,7% des Graphits, 85,5% des Wismuts, 86,6% des Wolframs, 87% des Quecksilbers, 90,8% des Asbests und 97,8% des Galliums (letzteres ist in den meisten High-Tech-Bereichen unverzichtbar). Die drei Länder fördern und/oder produzieren zusammen 36,7% des weltweiten Stickstoffs und Ammoniaks, der in Düngemitteln und Herbiziden verwendet wird, 45% des weltweiten Phosphatgesteins, das zur Herstellung von Phosphatdünger verwendet wird, und 32,6% des weltweiten Kalis, das zur Herstellung von Düngemitteln verwendet wird.

Stehen diese Rohstoffe nicht in ausreichender Menge oder nicht zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung, drohen Stillegungen der Produktion, die sich kettenreaktionsartig in der gesamten Wirtschaft ausbreiten können....

Von Alexander Hartmann

aus: Neue Solidarität Nr. 12 vom 24.3. 2022

Der vollständige Artikel hier:  https://nextcloud.nabis.de/index.php/s/8QBWLPx8YQbg5HF

Comments (0)
No comments found!